Arnaud de Toroge, auch Arnau de Torroja, Alain de Turris Rubea oder Arnold von Toroga (* um 1105; † 30. September 1184 in Verona) war ab 1179 der neunte Großmeister des Templerordens.
Arnaud stammte aus Katalonien. Als er 1179 zum Großmeister gewählt wurde, war er bereits lange Jahre Meister der Templer-Ordensprovinzen Aragonien und Provence gewesen. Er hatte dort erfolgreich für die Könige von Aragonien und Portugal in der Reconquista gegen die Mauren gekämpft.
Während seiner Amtszeit erreichte der Einfluss des Hospitaliteroderns einen neuen Höhepunkt. Schon zuvor hatte es Spannungen zwischen Templern und Hospitalitern gegeben, doch die steigende Bedrohung durch die Expansion Sultan Saladins drängte die Orden zur Verständigung. Die beiden Großmeister trafen sich schließlich auf Vermittlung von Papst Lucius III. und König Balduin IV. von Jerusalem und legten ihre Streitigkeiten vorerst bei.
Arnaud war ein begabter Diplomat, der geschickt zwischen den einzelnen politischen Gruppen vermittelte. Nach wiederholten Überfällen des Barons von Kerak, Rainald von Chatillon, auf muslimische Karawanen 1181 und 1182 gelang es ihm, die Wahrung des Friedens mit Saladin zu verhandeln.
1184 reiste Arnaud gemeinsam mit Heraclius von Caesarea, dem Patriarchen von Jerusalem, und Roger de Moulins, dem Großmeister der Hospitaliter nach Europa, um Hilfe bei der Verteidigung des Königreichs Jerusalem gegen Saladin zu organisieren. Die Gesandtschaft reiste nach Verona, wo sie von Papst Lucius III. und Kaiser Friedrich Barbarossa empfangen wurden. Bereits während der Überfahrt war Arnaud erkrankt und starb in Verona am 30. September 1184. Die Gesandtschaft reiste ohne ihn weiter zu den Königen Philipp II. von Frankreich und Heinrich II. von England. Die angestrebte Unterstützung aus Europa kam letztlich nicht, und Jerusalem fiel 1187 nach der Schlacht bei Hattin in die Hände Saladins.