4. Kreuzzug (1202-1204)

Eigentlich von dem deutschen Kaiser Heinrich VI. als Vorstoß nach Kleinasien geplant. Doch der Kaiser stirbt und hinterlässt den minderjährigen Friedrich, der erst spät als Friedrich II. in die Geschichte eingeht. Der Papst nimmt wieder die Geschicke in die Hand. Einem Aufruf von Innozenz III. folgt vor allem der französische Adel, die Könige sind in eigenen Machtkämpfen verstrickt. Erstmals wird der Kreuzzugszehnte zur Finanzierung eingeführt. Führer sind der Markgraf Bonifaz von Montferrat, Baldwin III. von Flandern, die Grafen von Blois, der Champagne u.a.

Wiederum sollen die Venezianer den Transport übernehmen. Doch deren Preis können die Kreuzfahrer trotz aller Bemühungen nicht aufbringen. So lassen sie sich von der Seerepublik zu einem Schlag auf die christliche Stadt Zara in Dalmatien überreden. Dort bittet der byzantinische Prinz Alexios um Hilfe für seinen in Umsturzintrigen verwickelten Vater, Kaiser Isaak II. Die Venezianer und die Kreuzfahrer nutzen die Gelegenheit, einen unliebsamen Konkurrenten in der östlichen Mittelmeerregion loszuwerden.

Sie erobern und plündern Konstantinopel 1203. Ohne Billigung des Papstes errichten sie ein “Lateinisches Kaisertum”, das sich bis 1261 halten kann. Reste des griechischen Reiches überleben in Nikaia und Trapezunt am Schwarzen Meer. Auch wenn Michael Palaiologos von Nikaia mit genuesischer Unterstützung das Reich der Lateiner erobert, kann das Byzantinische Reich nie wieder seine Rolle als Bollwerk gegen den Islam übernehmen. Zu sehr haben die Fürsten der katholischen Heere das Kernland in Griechenland zersplittert.